Das BGM-Lexikon
A: Aufsuchende Gesundheitsförderung
Viele Unternehmen stehen vor der Frage: „Betriebliche Gesundheitsförderung… aber wie?“ Oft scheitern Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung daran, dass die risikoexponierte Zielgruppe schlicht nicht erreicht wird. Es nehmen meistens die Mitarbeiter teil, die sowieso schon für das Thema Gesundheit sensibilisiert sind.
Durch eine aufsuchende Gesundheitsförderung können deutlich mehr Mitarbeiter erreicht werden, da viele Hürden bereits aus dem Weg genommen sind, die in der Regel eine Teilnahme erschweren oder gar verhindern. Maßnahmen der aufsuchenden Gesundheitsförderung finden direkt am Arbeitsplatz sowie bestenfalls auch während der Arbeitszeit statt, egal ob in der Produktion oder im Büro. Dadurch fällt ein Anfahrtsweg und somit ein zusätzlicher Zeitaufwand weg und die Wahrscheinlichkeit steigt durch die örtliche Nähe, dass die Mitarbeiter zumindest kurz bei dem Angebot vorbeischauen oder durch Kollegen spontan motiviert werden. Angeleitete aktive Bewegungspausen stellen ein Beispiel für eine solche Maßnahme dar.
B: Bio-Impedanz-Analyse
Die Bio-Impedanz-Analyse ist ein ideales Analyseinstrument, um den Mitarbeitern mit minimalem Aufwand eine Aussage über Ihren Gesundheitszustand mitteilen zu können. Die Tanita-Waage führt präzise Segmentmessungen des Körpers durch. Die Waage misst neben dem absoluten Körpergewicht die Muskel- und Knochenmasse, das Körperfett, den Wasserhaushalt und die Verteilung der einzelnen Gewebearten in den einzelnen Körpersegmenten. Die Bio-Impedanz-Analyse vereinfacht nicht nur die Risikobewertung von Stoffwechselkrankheiten wie Diabetes Typ II oder die Diagnose von Muskelschwund, sondern findet immer breitere Anwendung im Bereich der Sensibilisierungsarbeit für ein gesundheitsbewusstes Verhalten.
C: Coaching
Der Sammelbegriff Coaching wird für unterschiedliche Beratungsmethoden (Einzelcoaching, Teamcoaching, Projektcoaching) verwendet. Durch Coaching wird der Klient bei der Entwicklung einer eigenen Lösung begleitet. Dabei finden Gespräche zwischen einem Coach, welcher eine neutrale Position einnimmt, und dem Klienten statt. Relevante Themen können z.B. der berufliche Alltag oder sportlichen Ziele sein.
D: Dartfish-Analyse
Dartfish Analysen werden bereits seit vielen Jahren im Leistungssport angewandt und finden mittlerweile immer mehr Anklang im Bereich der betrieblichen Gesundheitsförderung. Dartfish ist eine Software, die eine Video- oder Bildaufnahme ermöglicht. Das Material kann im Anschluss durch grafische Werkzeuge, wie Winkel oder Linien, bearbeitet werden. Somit ist Dartfish ein optimales Tool für den Bereich der Ergonomie, um Fehlbelastungen anhand eines Vorher- Nachher-Vergleichs am Arbeitsplatz leicht und verständlich aufzuzeigen.
E: Ergonomie
Ergonomie-Maßnahmen umfassen alle Maßnahmen, die das Verhalten der Mitarbeiter und die Verhältnisse des Arbeitsplatzes betreffen. Ziel solcher Maßnahmen ist es, ein optimales Zusammenspiel von Mensch und Arbeitsplatz zu ermöglichen, sodass für den Bewegungsapparat keine einseitige- oder Mehrbelastungen entstehen. Darüber hinaus gilt es Arbeitsbedingungen und Arbeitsabläufe zu optimieren sowie die optimale Anordnung von Arbeitsmittel zu gewährleisten. Durch Ergonomie-Maßnahmen sollen nachhaltig gesundheitsförderliche Effekte erzielt werden, indem das Muskelskelett-System entlastet wird und weiterhin Arbeitsunfälle vermieden werden. Ein klassisches Beispiel ist die korrekte Anpassung eines Schreibtischstuhles und der Bildschirmhöhe.
F: Functional Movement Screen
Der Functional Movement Screen (FMS) ist ein Einteilungs- und Beurteilungssystem, welches Bewegungsmuster untersucht, die die Grundlage für funktionale d.h. natürliche Bewegung bildet. Getestet werden sieben Bewegungsmuster, die sowohl Beweglichkeit als auch Stabilität erfordern. Durch das Überprüfen dieser Muster ist der FMS sofort in der Lage, funktionale Limitierungen und Asymmetrien sichtbar zu machen. Diese können die Ursache für körperliche und psychische Schmerzen sowie Funktionseinschränkungen sein.
G: Gesundheitszirkel
Gesundheitszirkel sind innerbetriebliche Gruppenaktivitäten, in denen sich Beschäftigte, ein Betriebsarzt, ein Arbeitssicherheitsbeauftragter und ein Vertreter der Personalabteilung eines Unternehmens in regelmäßigen Abständen treffen und sich über das Thema Gesundheit am Arbeitsplatz austauschen. Ziel eines Gesundheitszirkels ist das Zusammenbringen von Erfahrungswissen der Mitarbeiter und dem Fachwissen von Experten, um gemeinsam Lösungsansätze zu entwickeln. Dabei sollen vor allem die Kommunikation und die Partizipation, also die aktive Teilhabe von mit Mitarbeitern, innerhalb des Unternehmens gefördert werden.
H: Herzratenvariabilität
Die Gesundheit wird maßgeblich vom vegetativen Nervensystem beeinflusst. Es besteht aus dem Parasympathikus („innere Bremse“) und dem Sympathikus („unserem Gaspedal“). Ist die „innere Bremse“ zu schwach, treten Gesundheitsgefahren auf. Eine gut funktionierende neurovegetative Regulation dieser beiden Faktoren ist der Schlüssel zu Gesundheit und Wohlbefinden. Erkennbar ist dieser Zustand an der Veränderung der Herzfrequenz, der sog. Herzratenvariabilität (HRV). Eine umfassende 48 stündige HRV-Messung von Mesana spiegelt den Zustand des neurovegetativen Nervensystems über einen aussagekräftigen Zeitraum wider.
H: Haltungsanalyse
Zu lange sitzende Tätigkeiten im Arbeitsalltag, körperliche Schwerarbeit, Bewegungsmangel, Übergewicht oder auch Fehlstellungen an den Füßen können Haltungsschäden hervorrufen. Die damit verbundene dauerhafte Überbelastung der Wirbelsäule geht oftmals mit Schmerzen einher. Mit der ganzheitlichen Haltungsanalyse können diese körperstatischen Fehlhaltungen aufgedeckt und mittels individueller Einlagen langfristig reguliert werden. Durch Fußdruckmessungen und Videoanalysen wird ein individueller
I: Intervention
Das Wort Intervention leitet sich vom lateinischen Begriff „Intervenire“ ab und bedeutet so viel wie „eingreifen“ oder „dazwischentreten“. Darunter versteht man spezifische Maßnahmen in Bereichen wie der Medizin, Wirtschaft, Politik etc. Die Umsetzung gesundheitsförderlicher oder präventiver Maßnahmen sind ebenfalls Interventionen, die immer mehr an Bedeutung gewinnen. Diese beeinflussen das Verhalten der Mitarbeiter als auch die Verhältnisse bzw. Strukturen des Unternehmens. Zum Beispiel kann durch Workshops oder Coaching gezielt auf das Verhalten eines Mitarbeiters eingegangen werden, während das Bereitstellen eines Trainingsraumes und eines Trainers eine verhältnisorientierte Maßnahme darstellt.
K: Konzeption
Die Konzeption ist ein fixierter Plan zur Zielerreichung (z. B. Senkung der Arbeitsunfähigkeitstage, Verbesserung der Mitarbeiterzufriedenheit und – Motivation usw.) und beschreibt den Prozess der Erstellung eines Produktes oder einer Dienstleistung. Eine Maßnahme in der betrieblichen Gesundheitsförderung ist nur so effektiv wie das Konzept, das dahintersteckt!
L: Linienfit
Linienfit / Bürofit ist ein Bewegungsangebot, welches in Kleingruppen direkt am Arbeitsplatz stattfindet, egal ob in der Produktionshalle („Linienfit“) oder im Büro („Bürofit“). Die kurze Bewegungspause wird aktiv dafür genutzt, bewusst abzuschalten, den Teamgeist mit den Kollegen zu stärken, den einseitigen Belastungen des Alltags entgegenzuwirken und die Motivation sowie Konzentration zu fördern. Die Teilnehmer müssen sich weder umziehen noch lange Wege zurücklegen, was die klassischen Hürden einer Teilnahme an solchen Programmen deutlich reduziert. Es handelt sich um ein niederschwelliges Angebot ohne dabei ins Schwitzen zu kommen.
M: Mobile Massage
Die mobile Massage soll den Mitarbeitern eine aktive Mini-Pause ermöglichen und ist die optimale Lösung für verspannte Rücken und müde Beine. Die weichen Schwingungen der Vibrationsplatte wirken sich positiv auf Muskeln, Gelenke und Durchblutung aus, sodass der ganze Körper in kurzer Zeit gelockert wird. Die Schwingungen bleiben dabei im natürlichen Frequenzspektrum des Menschen. Der tiefenwirksame Energietransfer der übertragenen Schwingungen bewirkt sofort zellbiologische Prozesse und die Auslösung von unbewusst gesteuerten biologischen Mechanismen im Körper. Die Dehnreflexe und körpereigenen Reaktionen wirken äußerst heilend, angenehm und wirkungsvoll auf Muskeln, Sehnen, Faszien, Bänder und Knochen.
N: Niederschwelligkeit
Eine niederschwellige Herangehensweise beschreibt gesundheitsfördernde Maßnahmen in Settings, in denen viele Hürden, die eine Teilnahme in der Regel behindern, bereits abgebaut wurden. Settings sind Orte, in denen Menschen einen Großteil ihrer Zeit verbringen wie z.B. Betrieb, Schule oder Kindergärten. Zugangshürden können hohe Kosten, gender- oder kultursensible Themen oder die Angst vor Stigmatisierung sein. Niedrigschwellige Angebote finden direkt vor Ort in den jeweiligen Lebenswelten statt, wo die Mitarbeiter von Gesundheitsexperten begleitet werden.
O: Ontogenese
Bezogen auf den Menschen beschreibt die Ontogenese allgemein die Entwicklungsgeschichte eines Lebewesens von der Befruchtung bis zum Tod. Ein Kernaspekt der Ontogenese ist Entwicklung der motorischen Fähigkeiten eines Menschen postnatal bis in das Erwachsenenalter. Insbesondere die Entwicklung in der frühkindlichen Phase ist von großer Bedeutung. Beispielsweise führen Verletzungen oder Bewegungsarmut im Kindesalter dazu, dass das Gehirn basale Bewegungsmuster nicht optimal abspeichert und im Erwachsenenalter nicht mehr abrufen kann. Dadurch können Beeinträchtigungen des menschlichen Bewegungsapparates entstehen. Die Berücksichtigung des Ontogenese-Modells ist vor allem im Personal Training notwendig, um bei vorhandenen Dysfunktionen frühkindliche Bewegungsmuster neu zu erlernen. Erst im Anschluss können komplexere Bewegungsmuster erlernt werden.
P: Personal Training
Personal Training ist das begleitete Einzeltraining durch einen Personal Trainer, der auf die individuellen Bedürfnisse seines Kunden eingeht. im Vergleich zu klassischen Sportkursen kann hier gezielt auf die persönlichen Wünsche und Ziele sowie die aktuelle Tagesform des Kunden eingegangen werden, der stets im Mittelpunkt steht. Auch individuelle Fragen und Anliegen können im 1:1 berücksichtigt werden. Dadurch ist die Grundlage für ein erfolgreiches Training gelegt.
Q: Qualitätsmanagement
Das Qualitätsmanagement umfasst alle organisatorischen Aufgabenbereiche, die zu einer optimierten Prozessqualität eines Unternehmens führen. Dazu gehören die Planung, Steuerung und Kontrolle des zu untersuchenden Prozesses. Ziel des Qualitätsmanagements ist die langfristige Kundenbindung und die Vergrößerung des Marktanteils.
R: Resilienz
Als Resilienz wird die Widerstandsfähigkeit eines Menschen bezeichnet, um Konflikte, Misserfolge, Krisen oder Erkrankungen mithilfe von persönlichen oder äußerlichen Ressourcen zu bewältigen. Eine persönliche Ressource stellt beispielsweise die individuelle Fähigkeit dar, mit Problemen umzugehen. Eine externe Ressource sind zum Beispiel soziale Kontakte wie Familie und Freunde.
S: Slacklining
Die perfekte Trainingsmethode für Ihr Gleichgewicht! Slacken ist eine Trendsportart ähnlich dem Seiltanzen, bei der man auf einem Kunstfaserband oder Gurtband balanciert, das zwischen zwei Fixpunkten gespannt ist. Dieses Band wird Slackline genannt. Eine Alternative bietet das Slackrack, welches optimal im Kontext des betrieblichen Gesundheitsförderung einzusetzen ist. Der unvergleichbare Aufforderungscharakter der Slackline, das spielerische Training, die hohe Effektivität der Einheiten und jede Menge Spaß schaffen die Motive für ein regelmäßiges und erfolgreiches Training.
T: TRX-Training
Das TRX Schlingentraining oder auch Suspension Training ist ein hocheffektives Ganzkörper-Workout, bei dem sie ihr eigenes Körpergewicht als Trainingsgegenstand nutzt. Es handelt sich dabei um ein Gurtsystem mit Schlaufen und Griffen, mit dem Sie in allen möglichen Positionen trainieren kannst. Ein stabiler Rumpf gilt als Voraussetzung für einen gesunden Bewegungsapparat. Beim TRX- Training wird die Stabilität unserer Körpermitte bei allen Übungen mit gefordert. Durch eine Variationsvielfalt von über 300 Übungen können Sie Ihren gesamten Körper – von den Beinen über das Gesäß bis hin zu Bauch, Brust, Rücken, Armen und Schultern – effektiv funktionell trainieren.
U: Unternehmenskultur
Die Unternehmenskultur umfasst die Werte, Normen, Einstellungen sowie die Kommunikation und das Verhalten der einzelnen Mitglieder eines Unternehmens. Prinzipiell lässt sich die Unternehmenskultur mit Kulturen anderer Länder mit ihren individuellen Bräuchen und Ansichten vergleichen. Diese Kultur entscheidet maßgeblich darüber wie das Unternehmen funktioniert, wie es handelt und sich nach außen hin repräsentiert.
V: Vibrationsplatte
Schwingungstraining mit der Vibrationsplatte stimuliert die Zellen des Körpers in kürzester Zeit. Geräte von Herstellern wir Galileo oder Wellengang sind hervorragend geeignet, da sie zu Kipp-Bewegungen des Beckens führen und so den menschlichen Gang simulieren. Die Vibrationsplatte bewegt den Körper äußerst gelenkschonend und ganz natürlich, wie beim Gehen. Anwender aller Alters- und Fitnessstufen empfinden das Training mit dem Wellengang als außergewöhnlich angenehm. Um nicht aus der Balance zu kommen, reagiert Ihr Körper mit rhythmischen Muskelkontraktionen. Im frei gewählten Frequenzbereich (Angabe in Hertz) werden unterschiedliche Effekte erzielt. Diese reichen vom Training der Balance und Koordination über die Verbesserung der Dehnfähigkeit bis hin zur Steigerung der Muskelkraft.
W: Work Life Balance
Der Begriff Work Life Balance beschreibt das Gleichgewicht zwischen Arbeits- und Privatleben und ist eines der zentralen Themen in der heutigen Arbeitswelt. Aspekte wie flexible Arbeitszeiten, Home-Office oder die Freizeitgestaltung im Betrieb sind relevante Bereiche, die in Zusammenhang mit dem Begriff Work Life Balance diskutiert werden. Eine offene Unternehmenspolitik führt dabei zu einer höheren Motivation und Zufriedenheit der Mitarbeiter und verwandelt das Unternehmen zu einem attraktiven Arbeitgeber.
Z: Zentrales Nervensystem (Neurotraining)
Das zentrale Nervensystem ist vom peripheren Nervensystem abzugrenzen und umfasst alle Nerven, die im Rückenmark und Gehirn des Menschen verlaufen. Zum peripheren Nervensystem gehören folglich alle nervlichen Strukturen, die außerhalb des Rückenmarks und Gehirns liegen. Das zentrale Nervensystem stellt das Steuerungssystem des Körpers dar und ist für alle lebenswichtigen Körperfunktionen wie Bewegung, Atmung, Verdauung oder Fortpflanzung zuständig.